025: Der Patriot und Turn - Washingtons Spies

Shownotes

In dieser Folge der Bildschirm Buddies beschäftigen wir uns mit der faszinierenden Geschichte des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs. Wir nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise vom Jahr 1776, beginnend mit dem Film "Der Patriot" und der Serie "Turn: Washington's Spies". Der Patriot, ein Film mit Mel Gibson in der Hauptrolle, spielt auf einer Plantage in South Carolina und zeigt die schicksalhaften Entscheidungen von Benjamin Martin, der zwischen dem Schutz seiner Familie und dem Ruf der Freiheit hin- und hergerissen wird.

Wir diskutieren, wie Benjamin Martins Charakter von der Vergangenheit als grausamer Held geprägt ist und wie der Tod seines Sohnes ihm die Augen öffnet, um gegen die britischen Truppen zu kämpfen. Die Guerillataktiken, die im Film dargestellt werden, brechen mit der konventionellen Kriegsführung der Zeit und zeigen, wie Benjamin Martin und seine Mitstreiter sich anpassen, um die Briten zu überlisten. Diese fesselnde Erzählweise bietet nicht nur spannende Schlachten, sondern beleuchtet auch die moralischen Dilemmata der Protagonisten.

Darüber hinaus sprechen wir in dieser Folge über die Serie "Turn: Washington's Spies", die sich mit einem der ersten Spionagenetze der amerikanischen Geschichte beschäftigt, dem Culper Ring. Die Serie bietet einen tieferen Einblick in die Realität des Krieges und die Strategien der Protagonisten, die versuchen, für die Unabhängigkeit zu kämpfen. Die Authentizität der Serie wird durch historische Figuren wie George Washington und Benedict Arnold unterstrichen, die in die Handlung integriert werden.

Wir beleuchten auch die kritischen Stimmen, die den Film und die Serie hinsichtlich ihrer historischen Genauigkeit hinterfragen. Während der Patriot in die Kritik gerät, glorifiziert und vereinfacht er die Geschichte, zeigt er dennoch die komplexen moralischen Entscheidungen und die brutalen Realitäten des Krieges. "Turn" hingegen wird für seine Detailtreue und die realistische Darstellung der Ereignisse gelobt, was die Zuschauer dazu einlädt, sich stärker mit der Geschichte zu identifizieren.

Abschließend bieten wir Empfehlungen, wo man diese Inhalte sehen kann, und ermutigen die Zuhörer, sich intensiver mit dieser spannenden Epoche der Geschichte zu befassen. Wir freuen uns auf weitere Diskussionen und hoffen, dass die Zuschauer inspiriert sind, diese faszinierenden Geschichten selbst zu entdecken.

Shownotes:

Transkript anzeigen

00:00:00: Hi und herzlich willkommen zur Folge 25 der Bildschirm Buddies.

00:00:06: Und wer die letzte Folge gehört hat, da hatten wir uns ja so Anfang 17.

00:00:10: Jahrhundert bei den Piraten aufgehalten, der hat vielleicht auch gehört, dass ich gesagt habe,

00:00:14: wir gehen gar nicht so weit weg von dem Thema der Piraterie,

00:00:18: sondern wir gehen einfach bloß ein paar Jahrzehnte weiter und befinden uns jetzt

00:00:21: im Unabhängigkeitskrieg in den USA. Viel Spaß mit dieser Folge.

00:00:28: Music.

00:00:34: Bildschirm Buddies, der Film- und Serienpodcast mit Pascal Wichmann und Alexander Kals.

00:00:41: Music.

00:00:52: Und ich habe die Fahne im Geiste geschwenkt, ich habe mich richtig dabei gefühlt.

00:00:57: Wir sprechen heute über Der Patriot als Film und die Serie Turn, Washington Spice.

00:01:03: Und das mache ich natürlich nicht alleine. Ich sagte ja gerade auch wir.

00:01:06: Ich habe natürlich den Pascal für euch wieder mit hier in unserem virtuellen Studio. Hi Pascal.

00:01:11: Hallo Alex und hallo auch an alle Zuhörerinnen und Zuhörer vor euren Empfangsgeräten.

00:01:17: Und damit auch von mir ein herzliches Willkommen zu dieser Folge 25.

00:01:21: Und Alex, das ist echt ein Brett, wie viele Folgen wir schon aufgenommen haben.

00:01:25: Und ich habe das Gefühl, gerade auch im Hinblick mit den letzten Folgen,

00:01:28: wir entwickeln uns doch immer mehr zu einer Art Filmgeschichtspodcast.

00:01:33: Denn so viele vergangene Themen, die wir hier mittlerweile besprochen haben,

00:01:37: das ist ja irre. Das habe ich mir heute noch vor der Aufnahme tatsächlich gedacht.

00:01:41: Und heute mit dabei eines meiner historischen Lieblingsthemen,

00:01:46: der amerikanische Unabhängigkeitskrieg. Hallo! Hallo!

00:01:50: Hi, ja, Bildschirm Buddies, proudly presented by History Channel.

00:01:57: Ja, super Thema, ich mag es auch total gern.

00:02:00: Ganz früher mal, als ich noch ein Kind war, als du noch gar nicht in Planung

00:02:05: warst wahrscheinlich, war mal eine Zeit lang eine, ich glaube,

00:02:09: das war sogar ein Serienformat, Fackeln im Sturm.

00:02:12: Das war so ein Ding, das haben meine Eltern sogar noch geguckt regelmäßig.

00:02:16: Da ging es eben auch um dieses Nord gegen Süd, Befreiungskrieg,

00:02:21: Unabhängigkeitskrieg.

00:02:22: Die Bevölkerung, gerade die Leute aus dem nördlichen Amerika,

00:02:27: wollten unabhängig werden von der britischen Krone.

00:02:30: Dagegen hatten die Leute im Süden was, die halt auch entsprechend Sklaven hatten.

00:02:35: Die Leute wollten ihre Sklaven gerne behalten, wobei die Leute im Norden gesagt

00:02:39: haben, nein, Sklaverei ist doof. Haben wir übrigens alles in dem,

00:02:43: was danach passiert, in verschiedenen Folgen auch schon gehabt,

00:02:46: zum Beispiel eben bei Hell on Wheels.

00:02:48: Wir hatten es auch bei diesem ganzen Thema rund um Western, ziemlich in den

00:02:53: ersten zehn Folgen hatten wir das mal.

00:02:54: Und da ist jetzt im Prinzip genauso der Zwischenbereich, zwischen der Zeit, als die Leute sich als.

00:03:01: Kolonialherren auf den verschiedenen Inseln aufgeführt haben und sich dort die

00:03:05: Köpfe eingeschlagen haben und der Zeit nach der Befreiung, im Übrigen,

00:03:09: wie hieß dieser Film mit DiCaprio, der auch in der Zeit danach spielt, ich hab's vergessen,

00:03:13: Tarantino-Film. Ja.

00:03:15: Meinst du Django? Django, da haben wir auch schon drüber gesprochen,

00:03:18: Django Unchained, genau, also wir kommen immer wieder irgendwie dahin zurück,

00:03:22: weil es aber auch eine sehr interessante Zeit ist und weil es halt für uns auch

00:03:25: halt, wie soll ich sagen, relativ unbekannt ist als Deutsche,

00:03:28: als Europäer, weil das halt nicht Teil unserer Geschichte ist,

00:03:31: sondern immer so diese Story auf der anderen Seite vom großen Teig einfach dargestellt wird.

00:03:36: Und das finde ich wirklich ein sehr spannendes Thema.

00:03:39: Und du hast es auch gerade gesagt, das ist eins deiner Lieblingsepochen.

00:03:42: Wieso ist das bei dir so? Weil es so diese klassische Aufsteigergeschichte einer Nation zeigt.

00:03:48: Wir haben ja in der vorherigen Folge darüber gesprochen, wann der amerikanische

00:03:52: Kontinent entdeckt wurde durch Christoph Kolumbus.

00:03:54: Wir wissen durch die Geschichtsunterrichte, was danach passiert ist.

00:03:58: Die Spanier und die Briten sind über diesen Kontinent gegangen,

00:04:01: haben Raubbau betrieben, haben die Ureinwohner Amerikas enteignet.

00:04:06: Der gesamte Kontinent war ja mehr oder weniger ständig in irgendwelchen eigenen

00:04:09: Konflikten verstrickt.

00:04:10: Und die Briten wurden irgendwann richtig mächtig in diesem Land und haben dann

00:04:14: irgendwann noch die Spanier gen Süden verdrängt.

00:04:16: Und irgendwann, natürlich ist das logisch, baut sich dann ein gewisser Widerstand auf.

00:04:22: Und die Amerikaner, beziehungsweise die, die sich als Amerikaner identifiziert

00:04:26: haben, haben gesagt, wir müssen den Briten hier endlich den Garaus machen und

00:04:31: müssen endlich unabhängig werden.

00:04:32: Denn es ist unser Land, was man hier besetzt.

00:04:35: Und diese From-Zero-to-Hero-Story, wenn man das jetzt aufs amerikanische Volk

00:04:40: runterbricht, hat mich schon immer begeistert.

00:04:42: Mich begeistern grundsätzlich Biografien auch von Menschen, die sich aus dem

00:04:46: Nichts praktisch befreit haben, von irgendwelchen Ketten und aus irgendwelchen

00:04:50: geiselhaften Namen, wie das hier der Fall gewesen ist.

00:04:54: Und passend dazu mein absolutes Lieblingsspiel Assassin's Creed 3 befasst sich

00:04:58: eben auch thematisch mit genau diesem Unabhängigkeitskonflikt. Richtig, ja.

00:05:03: Bei Assassin's Creed war das Thema in grauer Vorzeit der Computerspiele.

00:05:07: Damals auf dem Amiga 500 war es bei mir North vs. South, wo du in verschiedenen

00:05:12: Schlachten gegeneinander antreten konntest, mit Kanonieren und so weiter.

00:05:15: Das ist, glaube ich, meine erste Berührung mit dem Thema gewesen.

00:05:18: Und das hat mich damals auch schon sehr begeistert. Ja,

00:05:22: wir sind im Jahre 1776 angekommen bei unserem Film Der Patriot mit Mel Gibson

00:05:28: in der Hauptrolle Und auch Heath Ledger, Friede seiner Asche,

00:05:32: ein wirklich tolles Setup, dieser Film.

00:05:35: Und der spielt eben im zweiten Jahr vom amerikanischen Unabhängigkeitskrieg

00:05:40: und holt uns auf einer kleinen Plantage in South Carolina ab.

00:05:44: Definitiv, denn dort lebt Benjamin Martin, gespielt von Mel Gibson als Witwer

00:05:53: mit seinen sieben Kindern und er möchte seine Familie bestmöglich versorgen

00:05:59: und sah damit seine Vergangenheit als grausamer Held des Franzosen- und Indianerkriegs vergessen.

00:06:04: Denn Mel Gibson kennt den Krieg, er kennt ihn sehr gut, was ihn eben dann auch

00:06:08: in Charleston dazu bringt, gegen den Krieg zu stimmen.

00:06:12: Am Ende steht es 28 zu 12 für den Krieg Nord gegen Süd und sein ältester Sohn

00:06:19: Gabriel, hier gespielt von Heath Ledger, der wie gerade schon erwähnt tot ist.

00:06:23: Schließt sich diesem Krieg an, ohne die Erlaubnis seines Vaters und tritt der Kontinentalarmee bei.

00:06:29: Und dann passiert lange Zeit nichts und dann haben wir einen Zeitsprung von

00:06:33: zwei Jahren und zwei Jahre später finden Gefechte nahe der Plantage statt.

00:06:38: Und damit war es das mit dem Frieden und mit dem halbwegs behüteten Lebens von

00:06:44: Benjamin und seinen Kindern.

00:06:45: Denn er gibt seine Plantage her als Lazarett, kann man so sagen,

00:06:52: um verwundete Soldaten zu flicken, sie wieder zu gesunden.

00:06:57: Und das gefällt dem Oberst Dragona überhaupt nicht.

00:07:02: William Tevington, der ist nämlich Leutnant der Infanterie und setzt dem Ganzen ein Ende.

00:07:08: Was dann natürlich Mel Gibson dazu bringt, in den Krieg dann tatsächlich auch zu ziehen.

00:07:13: Ja, wobei man sagen muss, er hat das Lazarett nicht nur für die eigenen Leute

00:07:17: geöffnet oder hat nicht nur die eigenen Soldaten versorgt, sondern auch die

00:07:21: der Gegenpartei, was ihm auch angerechnet wird von einem anderen Anführer, der Südstaatler.

00:07:27: Aber eben dieser Oberst, den du gerade gesagt hast, William Tavington,

00:07:31: ist halt einfach auch ein unglaublicher Sadist.

00:07:34: Er erschießt dann auch einen der Söhne von Benjamin Martin und das ist dann

00:07:39: so der Tropfen, der noch gefehlt hat,

00:07:41: damit er eben doch wieder zu seinem Ursprung zurückkehrt, dass er halt einfach doch kein Farmer ist,

00:07:47: sondern eigentlich Soldat im Herzen und dann schließt er sich halt entsprechend

00:07:51: an der anderen Seite und kämpft fortan zusammen mit einem der französischen

00:07:58: Offiziere, die er Jahre vorher noch bekämpft hat,

00:08:01: eben in einer ganz berühmten Schlacht in diesem Franzosen- und Indianerkrieg,

00:08:05: miteinander Seite an Seite mit dem ehemaligen Feind, gehen die beiden dann quasi

00:08:09: zusammen mit dem Rest der Armee gegen die Besatzer und die Bedroher vor.

00:08:14: Wobei man ja sehr erwähnen muss, dass Benjamin Martin eine andere Kriegstaktik

00:08:19: verfolgt als George Washington, Denn George

00:08:22: Washington als Anführer der Kontinentalarmee geht sehr taktisch vor,

00:08:26: während hingegen Benjamin Martin mit seinem Sohn und diesem Franzosen eben einen

00:08:31: guerrillaartigen Krieg führt,

00:08:33: um so militärische Oberhand zu erlangen, um diesen Konflikt dann auch für sich zu entscheiden.

00:08:40: Ja und da sind wir wieder so ein bisschen wie bei der alten Folge.

00:08:43: Die Freibeuterei ist auch deswegen entstanden.

00:08:45: Es hat halt früher sehr viel mit Etikette zu tun gehabt, die Kriegsführung.

00:08:50: Man hat auch sich nicht innerhalb von Zivilregionen eigentlich bekämpft,

00:08:56: sondern man hat sich halt irgendwo ein Schlachtfeld ausgesucht.

00:08:58: Kennt man aus ganz unzähligen anderen Filmen, wo auch Mel Gibson mit dabei gewesen ist.

00:09:03: Natürlich, man trifft sich auf einem Feld, dann rennen die Parteien aufeinander

00:09:06: los. Von hinten schießen die Bogenschützen von quer drüber übers Feld.

00:09:10: Hier in dem Fall wird dann von der Seitenlinie vielleicht noch mit Kanonen geschossen.

00:09:14: Aber es war halt eine Kriegsführung, die zwischen Soldaten verschiedener Parteien stattgefunden hat.

00:09:19: Da war es nicht so, dass, wie man es dann ja im späteren Verlauf zum Beispiel

00:09:24: auch vom Ersten und Zweiten Weltkrieg gesehen hat, dass die Zivilbevölkerung

00:09:27: da irgendwie involviert worden

00:09:28: ist, weil das natürlich auch eine Art von Ressourcenschutz gewesen ist.

00:09:32: Die Zivilbevölkerung brauche ich danach genauso noch, weil irgendjemand muss

00:09:36: die Soldaten versorgen, irgendwer muss halt Lebensmittel und alles Mögliche halt ranbringen.

00:09:41: Und deswegen hat man da halt schon früher versucht, eben diese zivilen Menschen

00:09:46: halt einfach außen vor zu lassen.

00:09:48: Und die Form von Guerillataktik oder eben auch Freibeuterei ein paar Jahrzehnte

00:09:54: weiter vorher, Das sind halt Sachen gewesen,

00:09:56: die kannten die Anführer nicht in dieser Form, sondern das war halt einfach

00:10:00: eine Lehrbuchkriegsführung und was anderes gab es halt nicht.

00:10:04: Und deswegen ist an der Stelle eben auch Guerillataktik in dem Film Der Patriot,

00:10:09: aber auch in vielen anderen Filmen wie bei Inglourious Basterds zum Beispiel

00:10:13: einfach ein Thema, was halt immer wieder funktioniert,

00:10:15: weil man eben auch nicht immer in Uniform auftritt, sondern auch vielleicht

00:10:19: mal die Uniform der Gegner anzieht oder einfach als ziviler Attentäter daherkommt.

00:10:24: Und dadurch ist es halt auch so effektiv das Ganze.

00:10:27: Das stimmt und das wird in dem Film tatsächlich auch sehr deutlich,

00:10:30: denn die Briten zeigen sich sehr überrascht von dieser Art der Kriegsführung,

00:10:34: weil sie eben nicht dem Schema F aus dem Lehrbuch entspricht.

00:10:37: Es gibt dann ziemlich gegen Ende dieses knapp dreistündigen Mega Blockbusters,

00:10:43: dieses Meisterwerks, eine dramatische Schlacht zwischen den Briten und den Amerikanern und.

00:10:48: In dieser können Martins Milizionäre Tavington und seine Soldaten entsprechend

00:10:52: in eine Falle locken und Martin scheint im Kampf mit Tavington zu unterliegen,

00:10:57: doch Tavington macht einen Fehler, er holt zu einem tödlichen Schlag aus und

00:11:02: in genau dem Moment gelingt es Martin auszuweichen und Tavington dann entsprechend

00:11:06: mit einem Bayonett zu töten.

00:11:08: Und damit, oh Wunder, ist die Schlacht gewonnen für die große leidtragende Figur des gesamten Films.

00:11:14: Ja, mit einem Bayonett jemanden töten, das wird im Film gut gezeigt,

00:11:18: für alle, die jetzt nicht wissen, was ein Bayonett ist, obwohl ich das für relativ unabwegig halte.

00:11:22: Das waren aufsetzbare Messer, die man an seine Gewehrläufe gepackt hat,

00:11:27: um die Gegner nicht nur erschießen zu können, sondern auch im Nahkampf abzustechen.

00:11:31: Also sozusagen ein geupgradeter Speer, wenn man so möchte, um eben sich verteidigen

00:11:38: zu können oder andere verletzen zu können.

00:11:40: Genau, das ist nicht nur wahr so, sondern das ist bis heute gängige Praxis.

00:11:44: Diese Technik wurde in den beiden Weltkriegen angewandt, die war im Vietnamkrieg

00:11:48: dabei. Und es gibt auch heute nach wie vor die Möglichkeit, ein Messer vorne

00:11:52: aufzupflanzen auf das Gewehr, um das eben genau als Speer nutzen zu können.

00:11:57: Weil ein, ich sag mal, so ein Gewehr, wie lang wird das sein?

00:12:01: Vielleicht so 90 Zentimeter. Das bringt natürlich noch mal ein bisschen Abstand

00:12:05: zu meinem Gegner. Ich muss jetzt nicht in einen Faustkampf oder in einen Messerkampf

00:12:08: direkt gehen, sondern ich habe halt die Möglichkeit, einfach noch ein bisschen

00:12:11: auf Abstand mich zu verteidigen.

00:12:13: Und ja, ist seinerzeit so wie heute auch noch einfach eine gängige Methode,

00:12:19: einfach so als Zwischending,

00:12:20: so wie es auch ja heute immer noch das gibt, dass man eben Soldaten nicht nur

00:12:24: mit Gewehr, sondern auch Pistole einfach als Zweitwaffe ausstattet,

00:12:27: um eben, weil Gewehre halt einfach auch sperrig sind, gerade in engen Räumen.

00:12:31: Das stimmt. Wenn wir an den Film denken, Alex, da wird es ja so sein,

00:12:35: wie in vielen Filmen, jeder hat so diese eine Horrorschockerszene vor Augen,

00:12:39: die ihn nicht mehr loslässt.

00:12:41: Hattest du so eine Szene in dem Film Der Patriot?

00:12:43: Wenn ja, würde mich interessieren, welche?

00:12:46: Tatsächlich, also als Vater war es definitiv die Szene, als der Sohn von Benjamin

00:12:52: Martin von hinten erschossen wird, eben von dem William Taventon.

00:12:56: Ist mir beim ersten und bestimmt fünften Konsum damals, als ich noch nicht Vater

00:13:00: war, nicht wirklich nahegegangen.

00:13:03: Ja, ist halt Teil der Story, aber man kann sich einfach da selber dann reinversetzen

00:13:07: in die Situation dann und denkt sich halt auch,

00:13:10: ja, ich hätte exakt genau so gehandelt und ich hätte vermutlich auch so ein

00:13:15: Blutbad angerichtet danach, wie es eben Mel Gibson in dem Film getan hat.

00:13:19: Was ja okay, jeder Film mit Mel Gibson ist früher oder später ein Blutbad.

00:13:22: Es ist bei Braveheart so und bei allem anderen, was er gedreht hat,

00:13:26: so ziemlich auch eigentlich immer sein Thema. Es muss irgendwann sehr rot werden.

00:13:29: Aber das war eigentlich so die Szene im Film, ja.

00:13:32: Ich habe nämlich auch so eine Szene. Es ist nicht die Szene,

00:13:35: die du gerade beschrieben hast, obwohl die auch schon sehr brutal ist.

00:13:37: Ich fand es viel brutaler, als Tevingtons Leute die gesamte Dorfgemeinde in

00:13:42: dieser Kirche eingesperrt haben und die Kirche angezündet haben,

00:13:45: um die Menschen in der Kirche entsprechend zu töten.

00:13:48: Stimmt. Diese Kamerafahrt, die geht auch nicht aus meinem Kopf,

00:13:51: die dann von dieser Tür wegführt und du hörst, wie innen drin die Panik der

00:13:55: Menschen aufsteigt und jetzt nur schon darüber reden, versetzt mich tatsächlich

00:13:59: wieder in Gänsehautmomente.

00:14:01: Denn es ist wirklich eine in sich nachhallende Szene, die ich tatsächlich in Filmen gesehen habe.

00:14:07: Und es ist auch eine gewisse Brutalität, die ich so dann auch in vielen Filmen

00:14:12: lange Zeit nicht mehr gesehen habe.

00:14:14: Ja, ob die notwendig war, darüber lässt sich streiten. Das hätte man vielleicht

00:14:18: auch anders darstellen können.

00:14:19: Aber gut, es ist halt ein Kinofilm, der das Ganze darstellen soll.

00:14:23: Und manchmal wird es halt einfach ein bisschen weniger subtil einfach vermittelt.

00:14:27: Und das war eben jetzt hier auch, sag ich mal, es war ein valides Werkzeug,

00:14:30: es so zu machen. Es wäre nicht unbedingt nötig gewesen.

00:14:33: Das stimmt. Es dient tatsächlich dann nur, um die Dramaturgie noch weiter anzufechten.

00:14:38: Obwohl der Film an sich, da bin ich bei dir, dramatisch genug ist,

00:14:41: sodass es dieser Szene eigentlich nicht mehr bedurft hätte.

00:14:44: Genau. Es gibt auch noch eine kleine Love-Interest-Story dabei zwischendrin,

00:14:49: weil er ist ja Witwe, haben wir gerade gehört, der Benjamin Martin.

00:14:52: Und er wandelt mit der Schwester seiner verstorbenen Gattin im Laufe des Films

00:14:57: an, was ich tatsächlich ganz nett finde, dass sie das so mit reingebracht haben.

00:15:01: Haben auch immer wieder mal gezeigt, auch ja, die haben auch Sklaven,

00:15:06: die Martins, aber die gehen mit denen halt vernünftig um.

00:15:08: Das sind keine in Ketten liegenden Sklaven, die ausgepeitscht werden,

00:15:11: sondern die sind halt Teil der Plantage. Das ist so eine Art Mitarbeiter.

00:15:14: Und das fand ich auch ganz schön, um das da mal ein bisschen darzustellen,

00:15:19: wie sich die denn da in Bezug auf Sklaverei halt verhalten haben.

00:15:23: Denn das hätte man ja auch nicht machen müssen, aber dann wäre vielleicht nicht

00:15:27: ganz klar geworden, warum jetzt Benjamin Martin sich den Nordstaaten anschließt.

00:15:32: Weil er hat ja selber Sklaven gehabt.

00:15:34: Und das fand ich eigentlich auch ganz gut gelöst.

00:15:37: Ja, das finde ich tatsächlich auch. Und so hat der Film dann halt für jeden etwas.

00:15:41: Für die, die sich Filme wegen kleinen Liebesgeschichten angucken,

00:15:44: als auch für Leute, die auf epische Schlachten stehen oder eben wie es zu diesen Schlachten kommt.

00:15:50: Und da kann man mit dem Film, denke ich, nichts verkehrt machen.

00:15:53: Es gibt aber bei all den Nobushymnen, das hast du dann, glaube ich,

00:15:56: recherchiert, auch Kritik an dem Ganzen von Historikern.

00:16:01: Ja, es gibt zum einen mal Kritik von Historikern, die ich herausgefunden habe,

00:16:07: einmal von dem Michael Hochgeschwendner.

00:16:09: Der hat gemeint, dass dieser unreflektierte Umgang mit dem Mythos der Revolution.

00:16:15: Wie der mit umgegangen ist, ein bisschen einseitig das Ganze darstellt und auch

00:16:20: eben das Ganze ein bisschen verfälscht, wie eben das Engagement der Sklaven

00:16:24: für die Revolution stattgefunden hat.

00:16:26: Es gibt allgemein, ich glaube, das ist aber immer so, wenn du irgendwelche Historiker

00:16:31: nimmst, die sich halt mit den Fakten beschäftigen, Dinge, die halt einfach hier

00:16:36: als nicht authentisch einfach dargestellt werden.

00:16:39: Ja, auch mit diesen Massakern von den Tory-Milizen und so weiter,

00:16:43: was da alles dargestellt wird.

00:16:44: Im Kontext, das Fazit von der Kritik von Hochgeschwendner ist einfach,

00:16:49: der Patriot ist ein Film, dessen unkritischer, anachronistischer Patriotismus

00:16:53: bestens zum amerikanischen nationalen Triumphalismus zwischen dem Sieg über

00:16:57: die Sowjetunion im Kalten Krieg und den islamistischen Attentaten vom 11.

00:17:02: September passt. Also, ja, USA, USA, schreit dieser ganze Film,

00:17:06: tut mir jetzt nicht weh an der Stelle. Ich finde es nicht schlecht.

00:17:10: Ich finde ihn gut gelöst.

00:17:12: Aber, und es wollte ja auch kein Historiendrama sein. Also, man hat sich halt

00:17:16: Menschen bedient, die es damals gegeben hat. Und damit ist auch gut.

00:17:19: Also, ja, natürlich könnte man jetzt auch sagen, das habe ich mir auch aufgeschrieben,

00:17:24: Mel Gibson macht halt wie immer auf den Supersoldaten.

00:17:27: Ja, war er auch bei Braveheart schon. Ist halt so.

00:17:30: Das stimmt. Also, ist doch nicht schlimm. Es ist ein Kinofilm.

00:17:33: Richtig. Und apropos Kritiker und Faktenprüfer, was du gerade erwähnt hattest,

00:17:37: wir haben dasselbe Phänomen ja auch bei Napoleon gehabt, über den wir ja auch

00:17:41: schon sprachen, den Film.

00:17:42: Da muss man aber auch wirklich sagen,

00:17:44: der war historisch auch an den Arten herbeigezogen in einigen Stellen.

00:17:47: Aber, wie du gerade gesagt hast, es sind ja Dramen fürs Kino und sollen ja jetzt

00:17:52: nicht historisch so mega akkurat sein.

00:17:55: Und die Grundsubstanz, die Grundakkuratität, die hat der Film.

00:18:02: Das Time Magazine zählte den Film 2011 übrigens zu den zehn historisch irreführendsten Filmen.

00:18:08: Also auch das Time Magazine hat diesen Film wohl als Historiendrama empfunden

00:18:12: und hat dann eben auf Grundlage von Faktenprüfungen gesagt, er führt die Leute

00:18:16: in die Irre, weil er eben Amerika glorifiziert und wie du gerade schon gesagt hast, USA, USA, USA.

00:18:21: Aber es geht ja auch um die Vereinigten Staaten. Denkt man an die Szene,

00:18:25: wie Mel Gibson dann mit der Flagge über das Schlachtfeld rennt.

00:18:30: Ja, ganz klar. Und ich sag mal so, bedient sich dieser Film von Dingen,

00:18:37: die halt vielleicht auch die amerikanische Allgemeinbildung widerspiegeln kann.

00:18:42: Also das soll jetzt gar nicht irgendwie despektierlich sein,

00:18:44: aber man sieht zum Beispiel im späteren Verlauf des Filmes auch bei einer Schlacht,

00:18:48: dass einer mit dieser Flagge losrennt, wo Don't Treat On Me draufsteht,

00:18:52: wo diese Klapperschlange in der Mitte zu sehen ist.

00:18:54: Und das ist halt ein Symbol, was man bis heute finden kann.

00:18:58: Also auch jetzt im Wahlkampf, im aktuellen Wahlkampf, habe ich jetzt schon ein

00:19:02: paar Mal die Don't Treat On Me Flagge wieder entdeckt.

00:19:04: Und es ist halt einfach ein Mittel, ein Werkzeug dieser Film,

00:19:08: um den Leuten halt mal wieder aufzuzeigen, wo kommen wir eigentlich her,

00:19:12: was ist unsere Geschichte und warum lohnt es sich eben The Land Of The Free sein zu wollen.

00:19:17: Und der Film ist meiner Meinung nach halt auch nicht für das Weltpublikum gemacht,

00:19:22: sondern der ist für die Amerikaner gemacht worden, was völlig in Ordnung ist

00:19:25: bei einer amerikanischen Produktion.

00:19:27: Insofern habe ich da keine Kritik an der Stelle zu äußern.

00:19:30: Und wie gesagt, wir kennen diese Geschichte nur aus Büchern und dem Kino und

00:19:35: irgendwelchen Serien vielleicht. Vielleicht, es ist nicht Teil unserer eigenen Vergangenheit.

00:19:39: Und deswegen finde ich es einfach so interessant, weil man halt da in keiner

00:19:43: Weise jetzt jemals vorher von Oma, Opa oder sonst jemandem aus der Historie zu Hause gehört hätte.

00:19:49: Damals war das und das. Und wir haben halt eine eigene Geschichte. Richtig.

00:19:52: Und dass der Film offensichtlich für die Amerikaner gemacht war und gedacht

00:19:56: war, zeigt sich eben auch am weltweiten Einspielergebnis ab.

00:19:59: Denn mit einem Budget von nur 110 Millionen US-Dollar brachte der Film auch

00:20:04: wirklich nur 215,3 Millionen Dollar.

00:20:07: Das ist eine Menge. Aber wenn man sich jetzt die vorherigen Filme,

00:20:11: die wir hier hatten, mal anschaut, ist das eigentlich ...

00:20:13: Richtig schlecht. Und er hatte drei Oscar-Nominierungen 2001.

00:20:18: Einmal für die beste Kamera, den besten Ton und den besten Soundtrack,

00:20:21: hat aber keinen einzigen Oscar eingestrichen.

00:20:23: Und das, obwohl ich den Soundtrack von John Williams, den wir unter anderem

00:20:27: aus Schindlers Liste kennen, der weiße Hai, E.T.

00:20:30: Oder du als Star-Wars-Fan, natürlich auch von Star Wars, gar nicht mal so schlecht

00:20:34: fand. Ja, nee, auf jeden Fall.

00:20:36: Wie gesagt, was ich auch ganz gut finde, da kann man auch wieder so ein bisschen

00:20:39: lernen einfach, dass es halt einfach eine andere Form der Bewaffnung war.

00:20:44: Die hatten einschüssige Waffen. Das muss man sich halt auch erst mal vorstellen.

00:20:47: Das heißt, du musst nach jedem Schuss nachladen. Du musst wieder Schwarzpulver reinpacken.

00:20:52: Du musst deine Kugel oder deine Schrotmunition, je nachdem, mit was du geschossen

00:20:56: hast, wieder da reinstopfen. Dann kommt oben ein Verdichtungspfropfen drauf.

00:20:59: Dann muss das alles mit einem Stab zusammengedrückt werden im Lauf.

00:21:02: Dann kommt hinten noch ein Zündhütchen drauf und dann kannst du erst wieder schießen.

00:21:06: Während du das Ganze aber machst, liegst du irgendwo auf einer Wiese und wirst

00:21:09: von allen Seiten von anderen beschossen.

00:21:11: Ich habe schon mal Vorderlader geschossen bei einem Freund, der sammelt sowas.

00:21:15: Das ist nicht ohne und das machen wir unter Beschuss. Also das war schon auch

00:21:19: ein sehr interessanter Aspekt bei dem Film, dass man das halt so dargestellt hat.

00:21:23: Und ansonsten, ja, das Thema ist halt auch ein Riesenpunkt in den USA.

00:21:27: Also so historische Schlachten nachzuspielen, zu spielen, das sogenannte Reenactment,

00:21:33: ist in Amerika, gerade wenn man in die Südstaaten geht, ein verbreitetes Hobby.

00:21:37: Also wer mal die Gelegenheit hat, in die USA zu fliegen, sollte sich da auf

00:21:41: jeden Fall mal umgucken, ob es da

00:21:43: nicht irgendwo in absehbarer Zeit eine Darstellung, eine Aufführung gibt.

00:21:47: Weil die spielen die Schlachten wirklich in echt, auf echt Schlachtfeldern nach.

00:21:50: Mit Kanonen und allem drum und dran. Natürlich ohne, dass jemand stirbt.

00:21:54: Das sind halt nur Knallfrösche. Aber es ist schon sehr beeindruckend.

00:21:57: Stimmt, in der zweiten Staffel von House of Cards zeigen sie das nämlich,

00:22:00: als Frank Underwood in den Südstaaten unterwegs ist, um da ein neues Besucherzentrum

00:22:04: einzuweihen. Es ist wirklich sehr spannend.

00:22:05: Es ist halt Teil der amerikanischen Identität.

00:22:08: Genau, ja, die spielen das nach. So was gäbe es in Deutschland jetzt eher nicht.

00:22:13: Nee, das stimmt. Aber ich stelle mir das hier in Deutschland auch mit unserer

00:22:16: Vergangenheit ein bisschen komisch vor, wenn wir jetzt gewisse Schlachten nachstellen würden.

00:22:21: Richtig. Das würde auch mich auf den Plan rufen. Absolut.

00:22:28: Entschuldigung, ich habe dich unterbrochen. Da wäre ich sofort auch als Protest

00:22:31: dabei. Ja, wenn ihr sagt, ihr wollt den Patrioten schauen, dann könnt ihr das auf Netflix machen.

00:22:37: Da ist ein Abo. Ich weiß nicht, wie lange noch. Vielleicht fliegt er bald raus.

00:22:40: Aber wenn ihr den schauen wollt, guckt euch den dort an oder kauft euch den

00:22:45: für ein abgelohnten Ei bei den Streaming-Diensten eurer Wahl.

00:22:49: Und dann habt ihr den Film auch für immer. Ihr macht definitiv nichts falsch,

00:22:51: wenn ihr eben auf diese Art der in Anführungszeichen Unterhaltung steht.

00:22:56: Genau. Eine Sache vielleicht noch, was mich gefreut hat, das hatte ich nämlich

00:22:59: gar nicht mehr auf dem Schirm.

00:23:01: Adam Baldwin, einer der Baldwin-Brüder, da gehört auch Alec Baldwin dazu,

00:23:05: spielt den Captain Wilkins.

00:23:07: Und Adam Baldwin kennt man vielleicht aus der wundervollen Serie Serenity und Firefly.

00:23:12: Da habe ich ihn schon sehr gerne gehabt und ich war, als ich den Film letztens

00:23:15: mal wieder angeguckt habe, habe ich mich voll gefreut, als ich den gesehen habe,

00:23:18: weil mir das gar nicht bewusst war, dass der überhaupt mitspielt bei dem Film.

00:23:22: Ja, genau. Über Serenity und Firefly müssen wir auch mal drüber reden.

00:23:24: Beides sehr geile Serien. Nehmen wir mit auf.

00:23:27: Die Liste wird in jeder Folge, habe ich das Gefühl, die Liste wird länger und

00:23:30: länger und länger. Aber ist ja schön. So geht uns zumindest nie für euch der Stoff aus.

00:23:35: Genau, das stimmt. Ja, kommen wir zur Serie. Wir bleiben natürlich thematisch

00:23:39: an dieser Unabhängigkeitsgeschichte dran.

00:23:43: Und da habe ich eine Serie mitgebracht, die nennt sich Turn, Washington Spice, die,

00:23:49: ist von AMC produziert worden und ja, AMC steht ähnlich wie HBO eigentlich immer für Qualität.

00:23:55: Also da kann man nicht so viel falsch machen. AMC ist zum Beispiel auch das

00:23:59: Studio, was The Walking Dead schon seit Jahren rausbringt und die schließt im

00:24:04: Prinzip auch auf die gleiche Zeit an.

00:24:06: Ich gucke jetzt gerade mal, wann waren wir gerade? 1776 fing der Film an.

00:24:10: Tern spielt genau eben diese zwei Jahre später, 1778, und erzählt wiederum eine

00:24:16: Story von einem Farmer, Abe Woodhull,

00:24:19: Der schließt sich mit seinen Jugendfreunden zusammen und gründet eine Spionageorganisation,

00:24:23: den Culpering, und unterstützt Amerikas Kampf um die Unabhängigkeit.

00:24:28: Und auch das ist ähnlich wie bei der Patriot sehr bildgewaltig dargestellt.

00:24:35: Man kann das wirklich sehr gut wirklich nachspüren, was da in der Zeit so los

00:24:41: gewesen ist, wie auch die Leute ihre Macht missbraucht haben,

00:24:45: teilweise gerade eben bei den Briten, wie die sich auch aufgeführt haben in

00:24:48: der Bevölkerung, zum Teil eben als Besatzer.

00:24:52: Und das ist einfach eine Sache, die hier einfach nochmal in Serienformat wesentlich

00:24:57: länger dargestellt wird.

00:24:59: Das Ganze geht über vier Staffeln, kam 2014 das erste Mal raus und macht einfach

00:25:05: wahnsinnig Spaß, sich das Ganze anzugucken. Und ich weiß nicht,

00:25:09: Pascal, hast du die schon gesehen?

00:25:10: Nein, du hast mir die Serie vor ein paar Tagen präsentiert und ich habe es leider

00:25:16: nicht geschafft, mir sie anzugucken.

00:25:17: Aber ich habe dir gesagt, als du mir von der Serie erzählt hast,

00:25:19: Das ist definitiv ganz nach meinem Geschmack und muss natürlich dann auf meine

00:25:24: Watches ganz nach oben priorisiert werden.

00:25:26: Zumal es ja, wie gerade schon erwähnt, auch mein Lieblingsthema ist,

00:25:28: also historisch gesehen.

00:25:30: Und alles, was ich über die Serie gehört habe von dir und auch selber recherchiert

00:25:34: habe, war tatsächlich sehr, sehr spannend, sehr, sehr interessant für mich persönlich.

00:25:40: Ja, also die macht wirklich auch richtig Spaß anzugucken, hat aber auch natürlich ihre Effekte dabei.

00:25:47: Also es sind schon teilweise ziemlich krasse Folgen dabei und man steigt halt

00:25:51: auch da wirklich mit Leib und Seele richtig ein in dieses ganze Thema.

00:25:55: Diese vier Staffeln umspannen den Bereich von 1776 bis 1781,

00:26:01: also tatsächlich eine ziemliche Zeitspanne.

00:26:04: Im Verlauf der Zeit der Serie trifft Abe, also Abraham Woodhall,

00:26:09: unter anderem auch auf George Washington.

00:26:11: Und hier ist es ähnlich wie bei Der Patriot.

00:26:14: Auch hier wird eben versucht, von

00:26:15: dieser normalen taktischen Kriegsführung wegzugehen, eben durch Spionage,

00:26:20: dass man sich eben auch wiederum in die Uniform des Feindes kleidet zum Beispiel

00:26:24: oder halt als Zivilist versucht, reinzusneaken in die Reihen der Gegner,

00:26:29: um dann eben dort Informationen zu beschaffen,

00:26:32: Stimmung zu machen eben gegen diese Gegner.

00:26:34: Ganze Bewegung und dann eben in einem regen Austausch eben mit den Leuten zu

00:26:38: stehen, die eben auf der richtigen Seite, also der eigenen Seite sozusagen kämpfen

00:26:42: und das macht die Serie wirklich fabelhaft gut.

00:26:46: Es kommen sehr viele Menschen auch vor, die es in echt gegeben hat,

00:26:51: also ich habe es gerade gesagt,

00:26:52: wir haben unter anderem George Washington mit dabei, wir haben aber auch einen

00:26:56: der bekanntesten Verräter der amerikanischen Geschichte mit inszeniert,

00:27:02: General Benedict Arnold, Arnold ist auch eben Teil dieser ganzen Story und das

00:27:07: macht wirklich die Serie so interessant.

00:27:10: Weil sie sich halt wirklich an realen historischen Ereignissen und Figuren orientiert

00:27:14: und diesen Kalperring, den gab es eben tatsächlich und es ist tatsächlich einer

00:27:17: der bekanntesten Spionagenetzwerke der amerikanischen Geschichte.

00:27:21: Ja, und was ich tatsächlich auch sehr spannend finde, ist, dass sogar die Kritiker,

00:27:25: die Geschichtskritiker jetzt nicht wirklich viel bemängeln, eben weil die Serie

00:27:29: eine hohe historische Akkuratität besitzt, bedeutet sich, ja,

00:27:33: den realen historischen Ereignissen und Figuren bedient.

00:27:36: Das hast du gerade ja auch erzählt, das zeichnet sich auch schon durch diesen

00:27:39: Wahnsinnscast basierend auf echten historischen Figuren ab.

00:27:43: Ich persönlich bin ja auch immer ein Fan von einer gewissen Authentizität,

00:27:46: was Drehorte angeht. Ich hasse ja verwaschene Studioqualität und ich konnte

00:27:51: eben auch herausfinden, dass die Serie zum größten Teil in Virginia gedreht wurde.

00:27:54: Das ist spannend, weil es dann definitiv mitunter auch an echten historischen

00:27:59: Schauplätzen gedreht wurde, als auch wieder draußen an der freien Luft.

00:28:03: Und alleine dafür finde ich, lohnt sich sowas schon zu schauen,

00:28:07: wenn man ein Fan von Authentizität ist im Fernsehen.

00:28:10: Und das ist beachtlich. Es ist ja eine Nischengruppe, die sich für dieses Thema

00:28:14: interessiert. Deswegen gibt es ja wirklich nicht viel.

00:28:17: Umso bemerkenswerter finde ich dann auch, dass man hier über diese Serie vier

00:28:21: ganze Staffeln produziert hat mit 40 Folgen.

00:28:25: Und das ist schon mal ein Brett, das ist eine Hausnummer. Wir kennen das von Kanal Plus.

00:28:29: Die machen manchmal auch aus Frankreich für Nischen ein paar Serien,

00:28:33: aber die kommen nie über zwei Staffeln hinaus.

00:28:36: Ja, es ist halt eine andere Nische und ein anderes Interessenfeld als Piraterie.

00:28:41: Bei Piraten verstehe ich es, wenn man über viele Staffeln irgendwas macht,

00:28:44: aber genau dieses Thema im Unabhängigkeitskrieg, damit vier Staffeln zu füllen,

00:28:50: ist beachtlich und zeigt halt aber auch auf der anderen Seite,

00:28:53: dass die vermeintliche Nische vielleicht größer ist, als man dachte,

00:28:55: weil natürlich wird eine neue Staffel nur dann bestellt, wenn es auch geguckt wird.

00:28:59: Und es gab scheinbar mehr als genug Interesse eben in der jeweiligen Analyse

00:29:03: und Peergroup, die man da ausgewertet hat, um zu sagen, jo, da machen wir auf

00:29:07: jeden Fall mit weiter. Und das ist schon wirklich beachtlich.

00:29:11: Das stimmt. Und du sagtest ja gerade, sie spielt zwischen 1776 und 1781.

00:29:16: Das heißt, bei vier Staffeln und fünf Jahren, dann hast du auch ordentlich Zeit

00:29:20: dazwischen, um eben auch große, komplexe Handlungsstränge aufzubauen.

00:29:24: Und auch da bin ich ein Fan von, wenn Handlungsstränge sich ruhig die Zeit nehmen,

00:29:27: und die Geschichten oder die Handlungsstränge auch wirklich zu Ende durcherzählen

00:29:32: und das dann auch eben über eine gewisse Zeitspanne dann auch mitnehmen und mittragen.

00:29:36: Und gelobt wurde die Serie unter anderem auch dafür, dass sie das 18.

00:29:40: Jahrhundert authentisch widerspiegelt. Das liegt nicht nur zum einen an den

00:29:43: Drehorten, sondern auch an den Kostümen.

00:29:46: Und da zeigt sich dann auch wieder, wie unterschätzt oder wie schnell vergessen

00:29:50: wird, dass da auch richtige Designer hinterstehen, die sich dann auch wirklich Gedanken machen.

00:29:55: Die bringe ich ein authentisches Gefühl rüber und das dicht eben dann aber auch

00:29:58: an Kostümen und deswegen auch nochmal ein großes, großes Lob an Kostümdesigner

00:30:03: im Fernsehen- und Theaterbereich,

00:30:04: die es so natürlich auch schaffen, ganze Zeitepochen wieder lebendig werden zu lassen.

00:30:10: Ja, und es gibt auch hier, und da habe ich mich tatsächlich ein bisschen geirrt,

00:30:15: einen Megabösewicht, so ähnlich wie diesen, wie hieß er, Tevitt aus dem Film?

00:30:20: Tevington. Auch hier gibt es einen absolut Bösen, der hier immer wieder eine Rolle spielt.

00:30:27: Der Major Edmund Hewlett, gespielt von Berne Gorman, ist ein unglaublich ekelhafter

00:30:32: Mensch. Mensch, also das ist richtig krass, wie dieser Charakter dargestellt wird.

00:30:37: Der ist wirklich, der ist wahnsinnig. Der ist ein Aristokrat,

00:30:40: der aber eine unglaublich sadistische Seite hat.

00:30:44: Und er erinnert so ein bisschen an den Schweden aus Hell on Wheels.

00:30:48: Und ich hatte gedacht, der Typ, der den Schweden bei Hell on Wheels spielt,

00:30:51: ist der gleiche, der bei Turn mit spielt. Aber bei der Recherche musste ich

00:30:54: feststellen, nee, ist doch ein anderer.

00:30:56: Der sieht schon auch fies aus. Also in seiner Nichtrolle, wenn man sich den

00:31:00: so anguckt, Die Sirene ist bei uns, keine Sorge, ihr müsst nicht rechts ranfahren.

00:31:05: Dieser Typ, dieser Bernd Gorman, sieht halt auch schon im echten Leben ziemlich

00:31:08: fies aus und macht so ein wahnsinniges Thema einfach aus dieser ganzen Spionageaktivität.

00:31:15: Und es ist so ein richtiger Super-Villian, den man halt wirklich fürchtet in

00:31:21: dieser ganzen Serie und das haben sie wirklich ganz toll dargestellt.

00:31:24: Also klingt durch und durch nach einer sehr perfekten Serie für Fans des Themas.

00:31:28: Ich gucke sie mir an. Das Wochenende steht ja für mich genauso wie für euch vor der Tür.

00:31:32: Ob ich 40 Folgen schaffe, das denke ich nicht.

00:31:35: Aber ich werde sie schauen und ich werde berichten, wie ich sie fand.

00:31:39: Ja, macht das auf jeden Fall. Eine Sache vielleicht noch, dass die Intro-Musik

00:31:44: von dieser Serie wurde von niemand geringeren als Nick Cave and the Bad Seats gemacht.

00:31:49: Red Right Hand heißt der Track und den hört man immer wieder mal.

00:31:54: Also der wurde schon in allen möglichen Tracks auch gefeatured,

00:31:58: weil da einfach so eine sehr ikonografische Glocke auch einfach eine Rolle spielt,

00:32:03: die direkt am Anfang geschlagen wird.

00:32:05: Und dieses Ding hört man immer wieder und ich mag halt Nick Cave an sich.

00:32:09: Ich finde, der Typ ist so ein bisschen, der macht einfach immer so düstere Sachen.

00:32:14: Das hat so ein bisschen was von Falcos Genie, wenn Tracks von ihm rauskommen.

00:32:18: Und das passt einfach zu dieser Serie so gut einfach. Und von dem her,

00:32:22: jedes Mal, wenn ich diese Glocke schon höre, dann kriege ich Gänsehaut,

00:32:25: weil ich mich einfach an diese Serie zurück erinnere.

00:32:27: Das war aber auch ein gutes Intro. Das muss man sagen. Absolut.

00:32:30: Absolut, ja. Und es erzählt halt wirklich alles schon im Prinzip zu dieser Spionageaktivität.

00:32:37: Also gerade der Text von Red Right Hand, wer sich den mal anhören möchte,

00:32:41: da kann man gut anknüpfen eben zu dieser ganzen Serie.

00:32:44: Also definitiv eine Empfehlung für Leute, die das Genre mögen.

00:32:47: Und ja, haben wir schon gesagt, wo man es gucken kann?

00:32:50: Man kann uns gucken. Also bislang habe ich einen Podcast immer...

00:32:53: Wo man die Serie gucken kann. Ach so.

00:32:56: Nein, haben wir noch nicht erzählt. Ich glaube bei Amazon. Ja,

00:33:00: da soll man sie sehen, beziehungsweise da wurde sie damals in Deutschland veröffentlicht.

00:33:04: Im Abo ist sie gerade aber tatsächlich nirgendwo. Du musst sie tatsächlich im Moment kaufen.

00:33:09: Amazon hat sie 2015 hier mit aufgenommen und hier die Deutschland-Premiere vorangetrieben.

00:33:15: Aber das, ihr Lieben, das ist die erste Serie, die ihr kaufen müsst aus unserem

00:33:19: Podcast, die hinter einer Paywall steckt.

00:33:21: Vielleicht hat Amazon sie irgendwann mal wieder drin, dann informieren wir euch,

00:33:25: aber bis jetzt leider nicht.

00:33:27: Genau, ja, aber lohnt sich auf jeden Fall. Man kann ja mal reingucken und wenn

00:33:31: man dann sagt, jo, das ist genau mein Thema,

00:33:34: kann man entweder Geld ausgeben oder auch mal in diversen anderen Seiten mal

00:33:39: gucken, ob es die da nicht vielleicht dort gibt zum Gucken oder Downloaden.

00:33:42: Das haben wir euch aber niemals empfohlen.

00:33:44: Nein, ich sagte doch, man kann. Genau. Ich werde hier keine Tipps geben.

00:33:49: Das ist Interpretationssache, Alex. Das wissen unsere schlauen Zuhörer auch.

00:33:54: Ja, gut, in diesem Sinne, wir haben ein kleines bisschen überzogen,

00:33:58: aber das Thema hat auch eine Menge Potenzial, da könnten wir locker noch eine Stunde drüber reden.

00:34:02: Ich hoffe, euch hat das Ganze gefallen, wir hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß,

00:34:05: sowohl beim Gucken als auch beim Empfehlen und dann würde ich mich sehr freuen

00:34:11: und Pascal mit Sicherheit auch, wenn ihr auch zur nächsten Folge wieder einschaltet,

00:34:15: das ist dann Folge Nummer 26 mittlerweile und das wird dann wieder ein kleines Special.

00:34:20: Worum es da geht, wird noch nicht verraten. Das hört und seht ihr dann am 25.10.

00:34:25: So ist es. Bis dahin folgt uns bitte überall, wo ihr uns folgen könnt.

00:34:29: Das heißt Instagram, Bildschirm Buddies.

00:34:31: Alex und ich sind auch auf LinkedIn

00:34:32: vertreten mit unseren Klarnamen Pascal Wichmann und Alexander Karls.

00:34:36: Und ja, wir freuen uns auch, wenn ihr uns eine Sprachnachricht schickt,

00:34:39: um vielleicht selber mal Teil einer Folge Bildschirm Buddies zu sein.

00:34:42: Nur so kann die Community wachsen. Nur so können wir viele Begeisterte zusammenbringen.

00:34:47: Und wir wünschen euch, ich denke, da kann ich auch für dich reden,

00:34:50: Alex, ein schönes Wochenende. Viel Spaß beim Anschauen unserer Empfehlungen

00:34:54: und bis zum nächsten Mal.

00:34:56: Macht's gut. Macht's gut. Bis dahin. Tschüss.

00:34:59: Music.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.